Theater Tumult: Einblick (Afrobrasilianische queere Kurzfilme)

Theater Tumult: Einblick (Afrobrasilianische queere Kurzfilme)

Wann

15.09.22    
19:30 - 22:00
Eintritt: €

Wo

KULT41
Hochstadenring 41, Bonn, Bonn, NRW, 53119, NRW

Veranstaltungstyp

EINBLICK

Afrobrasilianische queere Kurzfilme & Diskussion

Eintritt frei

19:30 Einlass, 20:00 Filmstart  Ab 22:00 Kicker und Kneipe

Brasilien ist das Land, in dem weltweit die meisten LGBTQIA+ Menschen getötet werden. Alle 25 Stunden wird eine queere Person ermordet. Die Situation hat sich durch die derzeitige politische Lage im Land, die von Gewalt und Homophobie geprägt ist, noch verschärft. Nach dem Amtsantritt von Jair Bolsonaro im Jahr 2019 wird der öffentliche politische Prozess der LGBTQIA+ Community gelähmt und die Community bleibt schutzlos. Im Oktober finden in Brasilien Präsidentschaftswahlen statt. Die Kurzfilmnacht will einen kleinen Spiegel der Situation dieser Minderheit in dem Land zeigen, das unter der derzeitigen Regierung keinen Ansporn für soziale und kulturelle Projekte hat. Die vorgestellten Filme handeln von Ethnie, Gender und Widerstand.

Die Idee des Filmscreenings “Einblick” ist entstanden, um die Pluralität des brasilianischen Schwarzen Kinos zu unterstreichen und sichtbarer zu machen. Basierend auf der Vielfalt von Körpern, Erzählungen und Ästhetik, greifen die Filme berührende und komplexe Themen wie Einsamkeit, Zuneigung, Überleben und Widerstand im Spannungsfeld von Queerness und LGBTIQA+ auf.

Wir möchten den Fokus unseres Kurzfilmabends auf visuelle Repräsentationen und zeitgenössische Erzählungen aus Schwarzer und queerer Perspektive legen und Positionen der Afrobrasilianischen LGBTIQA+- Community hervorheben.
Bis heute besteht ein starkes soziales Ungleichgewicht nicht nur zwischen der Schwarzen und weißen Bevölkerung, sondern auch zwischen heterosexuellen und queeren Communities of Colour. Besonders Schwarze Menschen in Brasilien, die sich als lesbisch, schwul, queer oder trans positionieren, sehen sich noch stärkeren Ausgrenzungen, Diskriminierungen und Gewalttaten ausgesetzt.

Der Filmabend wird von Alex Mello kuratiert. Die Filme bieten einen kurzen, aber nuancierten Blick auf die vielfältigen Geschichten und Realitäten Schwarzer queerer Menschen, die besonders starker Marginalisierung, Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt sind.

Alex Mello ist Schauspieler, Filmemacher, Theaterpädagoge und Performer aus Rio de Janeiro. Schwerpunkte: Gender, Rassismus und Migration.

Programm:

AFRONTE (OmU)
Regisseur: Bruno Victor & Marcus Azevedo
Dauer: 15 min.


Synopsis: Fiktion und Dokumentarfilm vereinen sich, um den Prozess des Empowerments und der Transformation von Victor Hugo zu zeigen, einem schwarzen schwulen jungen Mann, der in den Vororten von Brasilia, der brasilianischen Hauptstadt, lebt. Seine Geschichte wird durch Interviews mit anderen jungen Männern ergänzt, deren Geschichten verschiedene Formen der Resilienz in Diskursen über die Aufwertung junger schwarzer schwuler Männer beleuchten.

THE UNINHABITABLE ONES (Inabitáveis) (OmU)
Regisseurin: Anderson Bardot
Dauer: 25 min.


Synopsis:
Eine brasilianische zeitgenössische Tanzkompanie steht kurz vor der Premiere ihres neuesten Stücks The Uninhabitable Ones (Inabitáveis), das schwarze Homosexualität zum Thema hat. Parallel zu den Proben baut der Choreograf eine Freundschaft mit Pedro auf, einem schwarzen Jungen, der sich nicht als Junge identifiziert. Eine poetische Wildheit von transgressiven Queers, von impressionistischen Farben, von Körpern, die ihre schwarzen und lateinamerikanischen Existenzen feiern.

AUßERHALB DES AQUARIUMS
Regisseur: Alex Mello
Dauer: 25 min.
(Deutsch mit portugiesischen Untertiteln)


Synopsis: Der Kurzfilm erzählt die Geschichte des Afro-Brasilianischen Malers Jonas, der in Deutschland als schwuler schwarzer Künstler lebt und seiner Erfahrungen als Immigrant und Teil der LGBT Community. Der Film setzt sich mit der Herausforderung auseinander, schwarze Menschen und Geschichten aus kolonialistischen Strukturen herauszulösen und Wege abseits von Klischees und Stereotypen zu denken.